16. März 2022

Fastiv, 16.03.2022

Liebe Freunde!

Gestern Abend wurde eine 36-stündige Ausgangssperre eingeführt – diese Entscheidung schränkt unsere Mobilität ein, ist aber für unser Militär unerlässlich.

Den ganzen Tag über haben wir Pakete aus Lemberg angenommen – vielen Dank an unsere Freunde und die Ukrainische Staatsbahn („Ukrzaliznycia“)🙂! Einer der Schwerpunkte unseres karitativen Dienstes sind heute kinderreiche Familien, die unter den heutigen Bedingungen großen Schwierigkeiten ausgesetzt sind. Es fehlt ihnen oft an Nahrung und Hygienemaßnahmen.

Gleich zu Beginn des Krieges dankte Schwester Anastasia, die nach heldenhafter Überwindung der Hindernisse am Ausgang von Kiew einen Ofen zum Backen von Brot für unser Café nach Fastiv transportierte. Es hat uns geholfen, Bedürftige in dieser schwierigen Zeit mit Brot zu versorgen. Aus den tragischen Nachrichten, die uns heute erreichen, haben wir erfahren, dass die Besatzer in Tschernihiw mindestens 10 Einwohner getötet haben, die in einer Schlange für Brot standen. Das ist das Ereignis, das uns am meisten verletzt hat. Schließlich soll immer genug Brot für alle da sein! Der Spruch des Hl. Albert Chmielowski lautete: „Gut sein wie Brot“.

Für mich persönlich ist eines der beredtesten Wunder, die der Erretter vollbracht hat, das Wunder der Brotvermehrung. Und der heutige Völkermord an denen, die das gewöhnliche tägliche Brot kaufen wollten, ist ein grausamer Widerspruch zur Vorstellung von dem, was menschlich und gut ist. Danach besteht der Wunsch, noch mehr Brot gegen die Hilflosigkeit, Grausamkeit und das Böse zu geben, das die Eindringlinge verbreiten.

Danke für eure Gebete, eure Hilfe und eure Nähe!
о. Michal ОР